Das kleine Dating Lexikon

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Ghosting, Benching, Love Bombing und Freckling: Es gibt zahlreiche Begriffe, die beim Thema Dating herumschwirren. Blickst Du noch durch, in diesem Dschungel an Ausdrücken? Unser Dating-Glossar gibt Aufschluss. 

Hop oder Top, wisch und weg: Unschöne Dating-Trends häufen sich in unserer modernen Zeit der Internet-Kommunikation, Apps und Speed-Datings. Dabei ist gefühlt jede Woche die Rede von einem neuen Phänomen. Unser Dating-Glossar klärt ein für alle Mal alle offenen Fragen und die teils schrägen Begrifflichkeiten.

#1: Ghosting

Ihr habt Euch auf einer Party kennengelernt und sofort gut verstanden. Vielleicht hattet Ihr auch schon ein paar Dates und es lief super. Doch dann bricht eine Partei von einen Tag auf den anderen den Kontakt ab, reagiert weder auf Anrufe noch auf Nachrichten. Kein klärendes Gespräch, kein Anruf, kein Abschiedsbrief: Dann ist die Rede von Ghosting. Liebende oder Freunde ziehen sich dabei ohne Vorwarnung völlig zurück. Das ist nicht nur zutiefst verletzend. Diese Methode hinterlässt den oder die Betroffene*n ratlos und meist wütend zurück.

Förderlich für dieses Phänomen sind die modernen Kommunikationsmöglichkeiten: WhatsApp, Facebook oder Tinder – im Internet gehen wir miteinander um, wie es im realen Leben nicht tragbar wäre. So bitter es klingt. Der Mensch mag es eben unkompliziert. Anständig ist das keineswegs. Solltest Du aber „geghostet“ worden sein, sei Dir sicher: Einen Mensch, der es sich im Leben so leicht macht, willst Du ohnehin nicht an Deiner Seite haben.

#2: Benching

Ghosting kennt noch eine Art Steigerung. Und sie heißt Benching. Hier wird die meist neue Bekanntschaft (bildlich gesprochen) auf der langen Bank alleine sitzen gelassen. Früher hieß dieses Phänomen „Warmhalten“.

Das Grausame: Der „Gebenchte“ bekommt nur hin und wieder, bevor er oder sie komplett das Interesse verliert, ein Lebenszeichen, eine Textnachricht oder das Angebot auf ein Treffen. Das wird dann aber kurz vor knapp doch wieder abgesagt. Die Kommunikation ist vielleicht sogar charmant und liebenswert. Aber niemals verbindlich. 16 Prozent der Deutschen wurden schon „auf die lange Bank geschoben“. 15 Prozent geben sogar zu, selbst „gebencht“ zu haben.

#3: Binge Dating

Jeder kennt das Phänomen Binge Watching, also das marathonartige Konsumieren von Serien. Das Äquivalent bei Rendezvous nennt sich wiederum Binge-Dating. Im Klartext: Fünf Dates in einer Woche mit fünf verschiedenen Tinder-Matches. Ist nach einer Trennung der erste Liebeskummer verdaut, neigt manch einer zu diesem Verhalten. Dabei dienen die Dates vor allem als Booster für das Selbstbewusstsein oder als Ablenkung. Doch oftmals führt Binge Dating lediglich dazu, dass man sich nach einem erste Dating-Hoch nur noch leerer fühlt.

#4: Love Bombing

Es ist das Gegenteil von Ghosting oder Benching: Love Bombing. Man hat jemanden kennengelernt und es läuft alles super. Und besser noch. Er oder sie überschüttet einen mit Liebe. Man klebt 24/7 aufeinander und hat das Gefühl, nicht nur eine neue Liebe sondern einen Seelenverwandten getroffen zu haben. Doch Vorsicht! Alsbald Du etwas mit Deinen Freunden (und ohne Deinen Partner oder Deine Partnerin) unternehmen willst, kann sich das Verhalten ganz schnell ändern. Man wird wie aus dem Nichts als Egoist*in abgestempelt, mit Rückzug oder gar Beschimpfungen bestraft. Kurzum: Man wird beim Love Bombing vom anderen mit „Liebe“ überschüttet – aber nur, wenn man sich so verhält, wie der andere es wünscht. Dahinter verbirgt sich ein narzisstisches Verhalten und es kann schnell zu emotionalem Missbrauch führen.

#5: Orbiting

Es ist eine Zwischenform von Ghosting und Benching. Genau wie beim Ghosting bricht bei „Orbiting“ die direkte Kommunikation ab. Wohl aber reagiert die Bekanntschaft auf sozialen Netzwerken mit Likes oder unbedeutenden Kommentaren. Der Hintergrund ist meist Unentschlossenheit, ob man noch Kontakt halten möchte oder nicht. Wie beim Benching hält man sich also Möglichkeiten offen. Allerdings gänzlich ohne direkte Nachrichten zu versenden oder lose Verabredungen zu treffen.

#6: Freckling

An sich ist diese Erscheinung nicht neu, sie hat nur einen neuen Namen erhalten. „Freckling“ bezeichnet nichts anderes als eine Sommerliebe. Eine leichtfüßige Affäre, die nur den Sommer über anhält. Der Begriff leitet sich von dem englischen Wort „Freckles“ (dt.: Sommersprossen) ab, die im Sommer kommen und im Winter wieder verschwinden. Und wenn die ersten Blätter fallen, ist es auch mit der Romanze vorbei.

#6: Stashing

Die Bezeichnung „Stashing“ kommt von dem englischen Begriff „to stash“ (= verstauen, verschwinden lassen). Gemeint ist damit das Verhalten von Jemandem, der seinen Partner im wahrsten Sinne des Wortes versteckt – und zwar von den Menschen, die ihm nahe stehen. Das lässt sich im Übrigen auch auf das Verhalten in den Sozialen Medien transferieren. Check doch mal: Hat er oder sie schon einmal ein gemeinsames Foto gepostet oder Dich unter einem Video vertaggt?

Wenn nicht, ist das noch lange kein Grund, in Panik zu verfallen! Insbesondere, wenn ihr erst ein paar Monate zusammen seid, kann es durchaus sein, dass der Partner oder die Partnerin noch nicht bereit dafür ist, Dir Freunde und Familie vorzustellen. Das ist auch vollkommen okay und sollte immer akzeptiert werden. Tritt dieses Verhalten aber über einen längeren Zeitraum auf, könnte die Rede von Stashing sein.

#7: Gatsbying

Kein Scherz! Auch hierbei handelt es sich um Dating-Phänomen. Der Begriff „Gatsbying“ ist angelehnt an den Roman von F. Scott Fitzgerald, „The Great Gatsby“ und den später entstandenen Film mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle. Hier versucht der junge, geheimnisvolle Millionär Jay Gastby seine große Jugendliebe Daisy zu erobern. Und zwar, indem er große Partys veranstaltet, klotzt und protzt, um so die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Genau das beschreibt „Gatsbying“, selbstverständlich bezogen auf die Welt der Sozialen Medien. Genauer gesagt: Instagram. Man versucht, sich von der allerbesten Seite zu zeigen und dem oder der Auserwählten mit Hilfe von Dutzenden Fotos und Stories zu imponieren. So gesehen hat wahrscheinlich jeder schon einmal Gatsbying betrieben, oder?

#8: Hyping

Du lernst jemanden kennen, der gerade frisch getrennt ist. Macht nichts, denn alles läuft ja richtig gut. Nur hin und wieder spricht er oder sie von dem oder der Ex. Jedoch: Lässt sich der Partner oder die Partnerin nach und nach von Dir aufbauen? Und sobald er oder sie wieder vor Selbstbewusstsein strotzt, wirst Du links liegen gelassen? Genau das beschreibt „Hyping“. Es bedeutet ganz einfach, jemanden als Lückenfüller auszunutzen.

So, nun aber genug von den fiesen Dating-Begrifflichkeiten. Klingt ja nahezu so, als ob es nur noch narzisstisches, gemeines und egoistisches Verhalten in der Liebeswelt gibt. Stimmt aber nicht! Auch wenn sich unser kleines Dating-Glossar ganz schön zynisch liest, so wollen wir Dir doch gleichermaßen mit auf den Weg geben: Es gibt glücklicherweise noch genügend moralisch bodenständige und großartige Menschen, die es sich lohnt, zu daten. Oder, Du datest Dich einfach selbst. Wie das geht, verraten wir.

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Autor

Frieda arbeitete für mehr als 10 Jahre als Journalistin. Sie schrieb über Osterrezepte und Stilikonen, über den menschlichen Stoffwechsel und Michelin-besternte Restaurants. Kurzum: Sie schrieb über alles. Bis auf Sex. Und das aus gutem Grund. Lange hielt Frieda sich für durchschnittlich sexuell und überließ das Expert*innenwissen lieber anderen. Bis eine Trennung sie bewog, die Pille nach 14 Jahren abzusetzen. Da war Frieda 28. Und erst zu diesem Zeitpunkt entdeckte sie ihre wunderbare Sexualität neu. Und ihre wahre, echte, hungrige, einzigartige Libido. Seitdem praktiziert sie Sex nicht nur auf eine ganz neue Art und Weise. Sie schreibt und spricht auch darüber. Und war noch nie so erfüllt wie heute!