Intimpflege & Intimrasur

Eine saubere Sache: Wie geht richtige Intimpflege?

Intimpflege gehört vielleicht nicht zu unseren Lieblingsthemen bei einem geselligen Abend, aber es ist ein Thema, das uns alle betrifft. Hygiene in unserer intimsten Zone sorgt nicht nur für ein herrlich frisches Gefühl, es beugt auch Krankheiten vor. Was die Praxis angeht, gibt es allerdings ein paar Fehler, die man machen kann. Hier kommen die wichtigsten Tipps rund um das Thema Intimpflege.

Warum ist Intimpflege so wichtig?

Unter Intimpflege versteht man die Reinigung und das Sauberhalten des Genitalbereiches. Ein gepflegter Genitalbereich kann uns nicht nur vor Infektionen bewahren, er erhöht unser allgemeines Wohlbefinden und sorgt für entspannten, lustvollen Sex. Denn eines ist klar: Müffelt es da unten, kann das ein großer Abturner sein!

Wie viel Intimpflege muss sein?

In Sachen Intimpflege schwanken viele Menschen meist zwischen zwei Extremen: zu wenig und zu viel. Ärzte raten, den Genitalbereich einmal täglich gründlich zu waschen und täglich die Unterwäsche zu wechseln. Aber: Wer mit der Intimpflege übertreibt, tut sich keinen Gefallen. Im Gegenteil, das kann schädlich sein. Zu häufiges Waschen, der Einsatz von ungeeigneten Seifen oder Duschgels - all das kann den Säureschutzmantel der Haut angreifen, v.a. im sensiblen Genitalbereich der Frau. Mögliche Folgen: schädliche Bakterien und Keime haben ein leichtes Spiel, wenn die natürliche Keimflora gestört ist.

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Die richtige Intimpflege bei Frauen

Für die meisten Frauen spielt Körperhygiene und Pflege eine große Rolle. In Sachen Intimpflege sollte aber unbedingt auf ein gesundes Maß geachtet werden, um die Scheidenflora nicht zu schädigen.

Scheideninfektionen als Folge übertriebener Hygiene

Wer es mit Intimpflege übertreibt, läuft Gefahr, das von Natur aus saure Milieu der Scheide mit einem ph-Wert von 4 bis 4,5 zu schädigen. Parfümierte Duschgels haben meist einen ph-Wert von 9 bis 11 und sind daher für den Genitalbereich ungeeignet. Folge: Sie schädigen den Säureschutzmantel der Haut. Das wiederum kann zu einer Vermehrung von schädlichen Bakterien und Pilzen führen, die Infektionen zur Folge haben können. Anzeichen sind u.a. Juckreiz oder unangenehm riechender Ausfluss.

Weniger ist mehr: so geht Intimpflege für Frauen

Zum Reinigen der äußeren Genitalien reicht in der Regel einfach klares Wasser. Wer eine Waschlotion verwenden möchte, soll unbedingt darauf achten, dass es sich um ein schonendes Produkt handelt, das zum sauren Scheidenmilieu passt. Aggressive Seifen, die der Haut, den Schleimhäuten und Vaginalflora schaden, sind absolute No-Go's. Gynäkolog*innen raten zudem von Intimsprays und Scheidenspülungen ab, denn die tägliche äußerliche Reinigung unter der Dusche reicht aus - auch während der Periode.

Die richtige Reinigung

Bei der Reinigung mit Waschlappen gilt, diesen täglich zu wechseln oder auf Einmal-Produkte zurückzugreifen. Wichtig: Immer von der Scheide zum After hin waschen, damit keine Darmbakterien in die Vagina gelangen können. Frauen, die zu Pilzinfektionen neigen, sollten spezielle, schonende Waschlotionen verwenden. Wer unter sehr trockener Haut leidet, dem kann eine fetthaltige Intimpflegecreme helfen.

Bitte meiden

Hitze und Feuchtigkeit sind der ideale Nährboden für Pilze und Bakterien, daher ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Haut atmen kann.

  • Tangas und zu enge Unterwäsche weglassen, denn diese fördern Hitze und Feuchtigkeit
  • Auf synthetische Fasern verzichten, lieber auf atmungsaktives Material bei der Unterwäsche achten
  • Bei Slipanlangen mit einer Kunststoff-Schutzfolie kann sich die Hitze stauen.
  • Tampons und Binden während der Periode regelmäßig wechseln
  • Beim Waschen der Unterwäsche auf schonendes Waschmittel, die richtige Temperatur und ausreichendes Spülen achten, da sich sonst alkalische Rückstände in den Slips befinden können

Die richtige Intimpflege für Männer

Auch Männern ist in der Regel ein gepflegter Intimbereich äußerst wichtig. Der Fokus bei der täglichen Reinigung weicht in manchen Dingen etwas von den Frauen ab.

So sollte das tägliche Reingungsprogramm beim Mann aussehen

Penis, Hoden und After werden am besten unter Dusche mit fließendem Wasser mit Duschgel oder Seife gereinigt. Wichtig: Das Smegma (die weiße bis hellgelbe Substanz, die zwischen Vorhaut und Eichel entsteht) muss gründlich entfernt werden. Passiert das nicht, kann das zu Infektionen führen.

Krankheiten vorbeugen durch eine regelmäßige Intimpflege

Ein Problem, das bei der Reinigung entstehen kann und vom Arzt untersucht werden sollte, ist eine Vorhautverengung. Diese sorgt dafür, dass das Zurückziehen der Vorhaut und somit die gründliche Reinigung immer schwerer fällt. Zudem können in der Vorhaut kleine Risse entstehen und Entzündungen auftreten. Generell können durch die tägliche Pflege Veränderungen auffallen, die unter Umständen auf eine Krankheit hinweisen können. Tastet der Mann beim Reinigen Penis und Hoden gründlich ab, besteht eine große Chance, Tumore rechtzeitig zu entdecken.

Problem: Häufig späte Diagnose

Was den Gang zum Arzt angeht, sollte bei der Intimpflege etwas Ungewöhnliches festgestellt werden, sind Frauen Männern weit voraus. Viele Männer reagieren unsicher auf Ausfluss und Co. und wagen nur selten den Ganz zum Arzt. Das hat häufig eine späte Diagnose zur Folge.

Intimrasur: Ja oder nein?

Sowohl für viele Frauen als auch viele Männer gehört eine Intimrasur heute zu einem gepflegten Erscheinungsbild. Das reicht vom Trimmen der Schambehaarung bis hin zur kompletten Entfernung. Gynäkologen und Hautärzte haben diesbezüglich in der Regel im Hinsicht auf die Hygiene keine Bedenken, warnen aber vor Enthaarungscremes, da sie Reizungen und Allergien hervorrufen können. Experten raten zu einer Nassrasur unter der Dusche oder in der Wanne, bei der die Haare mit einer milden Waschlotion und einer frischen Rasierklinge in Wuchsrichtung entfernt werden. Abschließend sollte ein beruhigender Balm aufgetragen werden.