Mit Sex Meditation zu besseren Orgasmen

sex meditation

Meditation hat viele Vorteile. Das ist mittlerweile bewiesen. Doch kann es auch das Sexleben verbessern? Unser Autor Tom Wellst taucht in die Welt der Sex Meditation ein, um genau das herauszufinden…

Warum brauchen wir überhaupt Sex Meditation?

Die meisten von uns sind leicht abzulenken. Ich weiß beispielsweise genau, dass ich das bin. Ich schaue regelmäßig auf das Smartphone und gebe mich all zu oft den Fängen von YouTube hin. Wir leben in einer Zeit, in der wir mehr Informationen konsumieren als jede andere Generation. Und eben diese Reizüberflutung kann sich auch auf unser Sexleben auswirken. Denn unsere Gehirne springen – von einem Ort zum nächsten. Es fällt uns schwer, uns auf eine Sache zu konzentrieren. Auch beim Sex. Das kann die Qualität des Orgasmus, die allgemeine Lust oder das Gefühl der Verbundenheit mit dem Partner oder der Partnerin maßgeblich beeinträchtigen. Kein Witz.

Ein Glück gibt es einen einfachen Weg, wieder mehr Konzentration zu erlangen – und immer im Moment präsent zu sein. Ich rede von Sex Meditation. Für viele mag das eine ziemlich abstrakte Sache sein. Und das kann ich gut nachvollziehen. Doch in der Praxis geht es um nichts anderes als Atmung und Konzentration. Indem man alle ablenkenden Gedanken beseitigt, konzentriert man sich auf das Vergnügen im Hier und Jetzt. Und wenn Geist und Körper synchronisiert sind, kann das zu intensiveren Orgasmen führen.

So weit. So gut. Schauen wir uns doch einmal genauer an, wie diese Sex Meditation und die Sache mit der Achtsamkeit genau funktioniert…

Was ist Achtsamkeit und wie wirkt sie das Konzept auf den Sex aus?

Achtsamkeit ist die Praxis, sich der Situation, in der man sich gerade befindet, genauestens bewusst zu sein. Es ist im Grunde das Gegenteil von Ablenkung.

Sexuelle Lust erreicht ihren Höhepunkt, wenn Körper und Geist synchron sind. Susan Piver, Gründerin des Online-Meditationszentrums Open Heart Project, beschreibt die Sache so: „In gewisser Weise kann Sex die ultimative Geist-Körper-Praxis sein. Und gerade beim Orgasmus sind Körper und Geist synchronisiert. Das ist der ultimative Moment „des Verschmelzens“. Du kannst quasi gar nicht abgelenkt sein und gleichzeitig einen Orgasmus erleben.“

Mit anderen Worten: Um in die Lust zu kommen, um gänzlich Erregung zu fühlen, müssen Geist und Körper im Einklang sein. Wenn der Kopf woanders ist, kann das gar nicht funktionieren. Oder zumindest nur zum Teil. Und genau hier kommt Sex Mediation ins Spiel. Durch regelmäßige Meditation kannst Du Achtsamkeit und Konzentration erheblich verbessern. Entferne das Durcheinander in Deinem Geist und harmonisiere Körper und Geist. Dieser Prozess wird im Übrigen oft auch als spiritueller Sex oder „Soulsex“ bezeichnet. Und besagte „Harmonisierung“ ist auch Ziel andere Trainingsmethoden, einschließlich Yoga-Sexübungen.

Weitere Faktoren, die man nicht unterschätzen sollte, wenn es um die sexuelle Lust und die Performance geht, sind Stress, Schlafmangel, zu viel Arbeit. All das kann sich auf unsere Gesundheit und auf unsere Libido auswirken. Und mehr noch: Die Qualität der Erektion sowie die Qualität des Orgasmus können ebenfalls beeinträchtigt sein. Wer weniger Stress im Körper fühlt und speichert, hat in der Regel besseren Sex. Und jetzt kommt’s: Meditation kann helfen, weniger Stress zu empfinden.

Funktioniert Sex Meditation auch bei Masturbation?

Sex Meditation hat kein spezifisches Ziel. Es ist kein magisches Rezept für besseren Sex. Anders gesagt: Allein aus dem Grund, „besseren Sex“ zu haben, solltest Du nicht unbedingt Meditation betreiben. Wenn Du Dir ganz generell etwas Gutes tun möchtest, dann rate ich Dir in jedem Fall zu der Praktik. Denn Achtsamkeit und Konzentration im Alltag – das ist ganz grundlegend etwas Gutes. Dass Du dann den Sex auch noch mehr genießen kannst (und auch die Masturbation), ist ein angenehmer Nebeneffekt, oder nicht?

Prostata-Orgasmen: Ein kleiner Exkurs

Während Sex Mediation bei allen Arten von Masturbation und Sex hilfreich sein kann, ist es vor allem in Sachen Prostata-Stimulation ein echter Heilsbringer. Vielleicht bist Du neugierig auf diese Art von Vergnügen, hast aber grundsätzlich auch Bedenken oder Sorge vor Schmerzen? Kann ich gut verstehen! Ich fand Prostata Sex auch anfangs einschüchternd. Weil es etwas völlig Neues ist. Doch viele Männer halten es mittlerweile für den „heiligen Gral der Orgasmen“, nachdem sie es ausprobiert hatten.

Jeder Mensch ist anders. Aber im Allgemeinen erfordert der Prostata-Orgasmus Geduld und Übung. Hier kann Sex Mediation maßgeblich helfen. Denn für die Stimulation musst Du vor allem entspannt sein. Wenn Du jeden Tag ein paar Minuten Atem- und Meditationsübungen ausprobierst, erlernt Du die Fähigkeit, Deinem Körper zuzuhören. Spezielle Analtoys wie Vector by We-Vibe können noch einmal für zusätzlichen Spaß sorgen.

Sex Meditation für Paare

Wenn Du in einer Beziehung bist, könnt ihr auch gemeinsam die Praktiken von Sex Mediation ausprobieren. Seid ihr beide achtsamer, auch im Umgang miteinander, könnt ihr die Empfindungen und Wünsche des anderen oder der anderen mehr wahrnehmen und besser darauf reagieren. Wie wäre es beispielsweise, wenn ihr einmal gemeinsam bei entspannender Musik miteinander meditiert. Probiert verschiedene Techniken aus und konzentriert Euch aufeinander. Macht Euch Euer Verlangen bewusst. Glaubt mir: Das kann eine enorme Sexuelle Spannung und Begehren aufbauen.

Sex Mediation: Ein paar einfache Tipps

Zugegeben: Sex Meditation mag anfangs erst einmal abschreckend und langwierig klingen. Tatsächlich sind die Praktiken und Anwendungen aber alles andere als schwierig. Im Netz gibt’s jede Menge smarte Tutorials, die Euch helfen…

Aber auch ich hab ein paar Tipps für Euch parat. Ihr könnt Sex Meditation vor, während und nach dem Akt ausprobieren. So, wie Euch eben der Sinn steht.

Tiefe, langsame Atmung

Egal, ob Du meditierst oder masturbierst: Versuch einmal Deine Lust über den Atem zu steuern. Du wirst merken, Du trittst in eine ganz andere Verbindung mit Deinem Körper. Lass es kribbeln!

Sei präsent

Das klingt einfacher, als es ist. Aber: Ablenkung kommt rasch und unerwartet. Versuch den Geist nicht zu sehr schweifen zu lassen. Achte stattdessen genau auf die Empfindungen in Deinem Körper. Was fühlst Du? Und was fühlt sich gut an?

Erlaube Dir jede Emotion!

Manche Menschen fühlen viele verschiedene Emotionen oder Gedanken, wenn sie mit der Meditation beginnen. Mach Dir keine Sorgen. Gehe nicht zu verkopft an die Sache. Lass Gefühle zu! Egal, ob positiv oder negativ. Nur so kannst Du Dir wahrhaftig näher kommen.

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Autor

Tom hat über so ziemlich alles geschrieben: Von Robotern, die die Weltherrschaft an sich reißen, bis hin zu Gefängnissen in Bolivien. Bei O*diaries richter er seine Aufmerksamkeit aber auf die wunderbare Welt des Sex in all seinen Facetten. Durch sein Schreiben will er einen aufgeschlossenen Dialog über Themen wie Sex Positivity, sexuelle Identität und den sich ständig ändernden Begriff der Männlichkeit schaffen. Ob es ihm gelingt? Lest ihr hier...