Hallo, es ist nur ein Körper! Wir machen Schluss mit Bodyshaming!

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Ja, es ist schön zu sehen, dass Models wie Ashley Graham, Angelina Kirsch oder Sarina Nowak auch weit entfernt von Kleidergröße 36 immer häufiger über den Catwalk laufen oder Influencerin und Aktivistin Melodie Michelberger ihre Kurven auf einem Cover präsentiert – im Bikini wohlgemerkt. Doch bevor wir anfangen, das zu feiern, sollten wir innehalten und uns fragen: Warum zur Hölle feiern wir eigentlich etwas, das eigentlich total selbstverständlich sein sollte? Ist es aber nicht. Schlimmer noch, nach wie vor werden übergewichtige oder auch sehr schlanke Menschen in eine Schublade gesteckt oder sogar angefeindet. Wir sagen: Lasst uns mit diesem Mist doch endlich aufhören! 

“Guck mal, der Rock tut aber auch nichts für ihre Figur” oder “Hast du gesehen, wie dünn die ist, die hat bestimmt eine Essstörung” … Ganz ehrlich, würden wir die Aufmerksamkeit, die wir dem Körper anderer Menschen widmen, in etwas wirklich Wichtiges stecken, die Welt wäre ein besserer Ort.

 

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PR-Managerin und Influencerin Melodie Michelberger, die die Plattform „trustthegirls.org“ gegründet hat und sich für Body Positivity einsetzt, kennt das Muster von klein auf: „Bodyshaming zieht sich seit meiner Kindheit wie ein roter Faden durch mein Leben, leider. Als Kind wurde ich aufgrund meiner Figur gehänselt, heute stapeln sich ähnliche Nachrichten in meinem Postfach. Seit ich auf Instagram aktiv und in großen Kampagnen zu sehen bin, bekomme ich regelmäßig verletzende Nachrichten und diskriminierende Kommentare zu meinem Körper.“ 

Wir lernen also praktisch von klein auf an, dass ein schöner, ein normaler Körper schlank zu sein hat. Wie kommen wir aus dieser Nummer nur wieder heraus? 

Was ist Bodyshaming eigentlich genau?  

Um es gleich mal deutlich zu sagen: Wir sprechen hier von knallharter Diskriminierung. Wer nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht, läuft Gefahr, mit Vorurteilen, Kritik oder sogar Häme konfrontiert zu werden. Und die optische gesellschaftliche Norm in unserem Kulturkreis ist nun mal ein schlanker Körper. In Zahlen: Laut einer Umfrage der DAK finden 71 Prozent der Deutschen übergewichtige Menschen unästhetisch.  

Für übergewichtige Menschen bringt das im alltäglichen Leben nicht selten Einschränkungen mit sich. Häufig haben sie mit Vorurteilen zu kämpfen, z.B. wird ihnen im Job weniger zugetraut. Sie selbst fühlen sich oft minderwertig und haben Probleme, sich in der Liebe zu öffnen. Vor allem Frauen fühlen sich häufig auf ihr Äußeres reduziert. Kein Wunder in einer Welt, in der TV-Shows wie GNTM jungen Frauen suggeriert, mit Kleidergröße 38 schon “schwabbelig” zu sein. Das ist ein klarer Fall von Bodyshaming, denn es bestärkt das gesellschaftliche Bild, dass nur ein schlanker Körper ein schöner Körper ist. Melodie bestätigt: „Wie tief Dickenfeindlichkeit in den meisten von uns steckt, zeigt, wie wir die Worte ‚dick‘ oder ‚fett‘ verwenden. Im besten Fall als beschreibende Adjektive, ohne Wertung. Im schlimmsten Fall sind es Schimpfworte oder sollen Unzulänglichkeiten ausdrücken.“ 

Was wir dabei total aus den Augen verlieren, ist, was für ein Wunderwerk unser Körper ist und dass es das Allerwichtigste ist, ihn gesund zu halten und nicht zwingend schlank. Auch Männer haben mit Bodyshaming zu kämpfen, wenn auch in selteneren Fällen. Einem Mann verzeiht man einen „kleinen Bierbauch“ eher mal. Dafür definieren sich viele Männer durch einen muskulösen, durchtrainierten Körper und wer da nicht mithalten kann, bekommt das häufig zu spüren.

Was können wir gegen Bodyshaming tun? 

Zunächst sollten wir uns vom Bild eines perfekten Körpers verabschieden, denn Perfektion ist pure Definitionssache. So abgedroschen es klingt: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Lasst uns anfangen, unser Augenmerk auf uns statt auf andere zu richten und zwar liebevoll. Hören wir auf, uns auf vermeintliche Makel zu konzentrieren und besinnen wir uns lieber darauf, was wir an uns schön finden. Feiern wir unseren Körper dafür, dass er unser alltägliches Leben wuppt. Selbstliebe ist die einzig gute Antwort auf Bodyshaming. Zudem sollten wir uns eines klarmachen: Diese vermeintliche Perfektion, die uns täglich in den sozialen Medien begegnet, ist zu 90 Prozent Illusion – herbeigezaubert durch Filter und Photoshop. Sprich, diese Ideale, denen wir sooft hinterherjagen, gibt es überhaupt nicht. Umso wichtiger ist es, Influencerinnen wie Melodie zu feiern, die uns zeigen, dass jeder Mensch schön ist. 

“Es ist wichtig, Menschen, die dick sind, nicht das Gefühl zu geben, ihr Köper wäre eine Zumutung. Übrigens weiß auch jede dicke, mehrgewichtige Person, wie sie aussieht. Kommentare zum Gewicht oder Aussehen sind ein No-Go und hinterlistig verpacktes Bodyshaming. Es gibt keinen einzigen Grund, der Bodyhaming rechtfertigt, keinen einzigen.”

Konkrete Tipps 

  • Schluss mit dem Nachjagen vermeintlicher Ideale. Jeder hat sein eigenes Ideal, darum ist es wichtig, in sich hineinzufühlen, wie man selbst sein möchte. 
  • Um seinen eigenen Körper lieben zu können, muss man ihn kennen. Masturbation ist ein hilfreiches Tool, um sich selbst lieben zu lernen. Und Orgasmen sind wahre Selbstbewusstseins-Booster. 
  • Gesundheit ist die neue Schönheit: Seinem Körper Gutes zu tun, ihn möglichst gesund zu ernähren und ausreichend zu bewegen, ist das A und O. Extremes Über- oder Untergewicht können Gesundheitsrisiken sein, gegen die man etwas unternehmen sollte. Letztendlich geht es um ein rundum gesundes Körpergefühl. 
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Autor

A few years ago, Julia Heyne moved to Berlin. Not because of love, but to deal with love on a daily basis. She headed the erotic department at BILD.de for seven years and because that wasn't enough love, lust and passion, she wrote a book about online dating in 2016. Today she has renounced online dating, but continues to write for O*Diaries about the most beautiful minor matter in the world. In her spare time, she also enjoys unromantic things like mountaineering, reading and ghostwriting for various book projects.