Die richtige Intimpflege: Tipps & Regeln

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Keine Frage: Intimpflege ist wichtig. Übertriebene Intimpflege hingegen ganz und gar nicht. Auch, wenn uns die Werbung und die Industrie anderes vorgaukeln. Doch was ist denn nun gesund und gut für unsere Vulva? Wir klären ein für alle Mal über die richtigen Intimpflege Tipps auf.

#1. Binden und Tampons alle sechs Stunden wechseln

Es ist wichtig, Binden rechtzeitig zu wechseln. Normalerweise sollte eine Damenbinde während der Periode alle sechs Stunden ausgetauscht werden. Frauen mit stärkeren Blutungen sollten die Damenbinde alle drei bis vier Stunden wechseln. 

Auch ein Tampon sollte alle sechs Stunden gewechselt werden. Danach ist es empfehlenswert, den Intimbereich gründlich zu reinigen. Eine mögliche Alternative ist eine Menstruationstasse, die bis zu zwölf Stunden lang Schutz bietet. Sie eignen sich für Frauen, die nicht die Möglichkeit haben, Binden und Tampons oft zu wechseln. Bei zu langer Anwendung von Binden und Tampons können schlechte Gerüche, Hautirritationen und Infektionen entstehen. 

#2. Auf einen ausgeglichenen pH-Wert achten

Die Vagina verfügt über ein eigenes Abwehrsystem, das es ihr ermöglicht, sich vor Pilz- und Bakterieninfektionen zu schützen. Idealerweise sollte ein normaler vaginaler pH-Wert in einem Bereich zwischen 3,8 und 4,4 liegen. 

Einige Intimpflegeprodukte für Frauen, beispielsweise Seifen, können dieses Gleichgewicht jedoch stören und Infektionen verursachen. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Seife durch eine spezielle Seife für die Intimpflege zu ersetzen, die eine mildere Rezeptur enthält. Generell ist es ratsam, natürliche Produkte zu bevorzugen.

#3. Die Vagina nach jedem Geschlechtsverkehr gründlich reinigen

Es ist eine gute Vorbeugung gegen Infektionen, den Intimbereich nach jedem Geschlechtsverkehr zu reinigen. Das verhindert zum Beispiel Harnwegsinfektionen, die durch Körperflüssigkeiten oder Rückstände von Intimpflegeprodukten verursacht werden können. Am besten verwendest Du Wasser und maximal noch ein mildes Reinigungsmittel. Das schützt auch vor Bakterien und Pilzinfektionen. 

#4. Schamhaare regelmäßig rasieren

Für eine gute Hygiene im Intimbereich ist es empfehlenswert, die Schamhaare zu rasieren. 

Am besten eignen sich dafür Rasierer, die keine Schnitte verursachen, weil solche Verletzungen Angriffspunkte für bakterielle Infektionen bieten. Wer die Schamhaare nicht vollständig rasieren möchte, kann sie auch kurz schneiden. 

#5. Immer von vorne nach hinten wischen

Diese Regel für die Intimhygiene sollte jede Frau kennen. Nach dem Gang auf die Toilette solltest du immer von vorne nach hinten wischen, und nicht umgekehrt, weil sonst schädliche Bakterien vom Anus in die Vagina gelangen können. 

#6. Spülungen vermeiden

Bei Vaginalspülungen drückt die Anwenderin mit einer Klistierbirne eine Reinigungsflüssigkeit in die Vagina. Das kann jedoch schädlich sein und das pH-Gleichgewicht stören. Besser ist es, auf die Fähigkeit der Vagina zu vertrauen, sich selbst zu reinigen. Durch solche Spülungen können schädliche Bakterien bis zu den inneren Geschlechtsorganen gelangen. 

#7. Safer-Sex gehört ebenfalls zu Intimpflege Tipps

Ungeschützter Geschlechtsverkehr mit einem neuen Partner erhöht das Risiko, sich mit einer Geschlechtskrankheit zu infizieren. Dieses Risiko wird durch die Verwendung von Kondomen viel geringer. 

#8. Gesunde Ernährung

Eine gesunde Ernährung in Kombination mit einer ausreichenden Zufuhr von Flüssigkeit wirkt sich positiv auf die Intimhygiene aus. Fertiggerichte und stark zuckerhaltige Limonaden stören die chemischen Gleichgewichte im Körper. Frische und natürliche Lebensmittel helfen dabei, den Ausfluss aus der Vagina und die Produktion von Schweiß zu regulieren, sowie den pH-Wert auszugleichen. 

#9. Immer genug trinken

Kaffee und Getränke mit Kohlensäure wirken sich auf das Gleichgewicht der Bakterien in der Vagina aus. Deshalb sollte jede Frau genug trinken, am besten Wasser, das dem Körper hilft, Giftstoffe auszuschwemmen. 

#10. Auf Anzeichen einer vaginalen Infektion achten

Der vielleicht wichtigste Tipp in dieser Liste: Ignoriere niemals die Anzeichen einer vaginalen Infektion wie Ausfluss oder schlechte Gerüche, Schmerzen beim Sex, Juckreiz oder Brennen. Wenn Du eines dieser Anzeichen bemerkst, solltest Du sofort zum Arzt oder zur Ärztin gehen, damit kein größeres Problem entstehen kann. Du kannst Dich auch online beraten lassen oder direkt ein Präparat mit einem wirksamen Antibiotikum wie Arilin 500 kaufen, solltest Du keine Gelegenheit haben, sofort eine Praxis aufzusuchen. Smart ist es aber, sich stets ärztlichen Rat einzuholen.

#11: Lauwarmes Wasser ist das Mittel der Wahl

Auch wenn immer mehr Marken Produkte zur Intimpflege in den unterschiedlichsten Duftnoten anbieten, so empfehlen Gynäkologen eher davon ab. Der Grund: Die meist stark parfümierten und aggressiven können das empfindliche Ökosystem der Vagina stören. Die Scheidenflora kann so aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Insofern sorgt die übertriebene Hygiene zu einer erhöhten Infektionsgefahr. Lauwarmes Wasser genügt vollkommen!

Die Vagina ist so konzipiert, dass sie sich selbst reinigen kann. Denn: Die („guten“) Milchsäurebakterien, die sich auf den Schleimhäuten der Vagina tummeln, sorgen für ein saures Milieu mit einem niedrigen pH-Wert von 4-4,5. Dadurch werden schädliche Pilze und Bakterien abgewehrt. Reinigungsmittel und Seifen für die Intimregion können diesen natürlichen Säureschutzmantel zerstören, wodurch Erreger von Infektionen leichteres Spiel haben!

#12: Intimpflege Tipps: Baumwolle is best!

Auch wenn Dessous sexy wirken, sie bestehen meist aus Synthetikfasern. Dadurch staut sich die Hitze im Schritt, Feuchtigkeit entsteht: Ein optimales Umfeld für unerwünschte Bakterien und Pilze. Baumwoll-Unterwäsche hingegen ist atmungsaktiv und somit ein guter Tipp und die Grundlage für Intimpflege.

Übrigens: Slipeinlagen aus synthetischen Stoffen verhindern durch ihre Schutzfolie ebenfalls die Luftzirkulation. Es stauen sich Hitze und Nässe – wodurch Infektionen und Gerüche entstehen können. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, greift zu Period-Panties oder Baumwoll-Slipeinlagen. Das mag zu Anfang vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig sein, ist aber in jedem Fall gut für die Intimpflege, gemütlicher und am Ende auch nachhaltiger.

#13: Finger weg vom Handtuch

Wenn es um die Gesichtspflege geht, wissen die meisten bereits, dass Handtücher regelmäßig gewechselt werden sollten – und Nährboden für Keime aller Art sind. Deswegen bei der Intimpflege besser darauf verzichten. Wer Waschlappen dennoch nutzen möchte, achtet darauf, diesen regelmäßig auszukochen, um sämtliche Bakterien abzutöten. Und: Nicht Rubbeln oder kräftig Scheuern – das mögen die empfindlichen Schleimhäute überhaupt nicht.

#14: Der rasche Gang zur Toilette

Wenn auch etwas unromantisch, so hilft der Gang zur Toilette nach dem Sex nicht nur, Blasenentzündungen zu vermeiden: Es hilft auch, um Bakterien, die in der Vagina nichts zu suchen haben, rauszuspülen.

Intimpflege Tipps für den Mann

Nicht nur die Vagina, auch die Intimregion bei Menschen mit Penissen, bedarf einer besonderen Pflege. Die Grundregeln sind: Lauwarmes Wasser, keine parfümierten Duschgele, täglich frische Slips oder Boxershorts. It’s so easy!

Bist Du nicht beschnitten, empfiehlt es sich, die Vorhaut des Penis beim Waschen ganz zurückzuziehen. Hier setzt sich nämlich das Smegma ab. Das Smegma ist eine gelbliche-weiße Masse aus Talg, Hautschuppen, Sperma und Urin – auch bekannt als „Eichelkäse“. Das bedeutet aber nicht, dass sich alle Menschen mit beschnittenen Penes zurücklehnen können. Auch hier kann sich bei zu wenig Hygiene ein Nährboden für Bakterien entwickeln. Kurzum: Tägliche Reinigung ist oberstes Gebot.

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